Westfälisch Anhaltische Sprengstoff AG Chemische Fabriken

1000 RM

Art.Nr.5941

Berlin Aug. 1941

EUR 18,00

Gegründet am 20. bzw. 28.11.1891. Herstellung und Vertrieb von chemischen Produkten aller Art, insbesondere Fabrikation von Explosivstoffen und Sprengmitteln, sowie von dazu erforderlichen Rohstoffen aller Art, der Handel mit denselben, mit den hergestellten Rohmaterialien und den wiedergewonnenen und weiterverarbeiteten Abfallprodukten. Die Gesellschaft stellte insbesondere her: Sprengstoffe und Pulver für Bergwerke, sonstige industrielle, forst- und landwirtschaftliche Zwecke, für Heer und Marine, Sprengkapseln, chemische Produkte (Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Sulfat, Bisulfat, Glycerin u.a.), Collodiumwolle, Celluloid. Sitz zunächst in Wittenberg bzw. Coswig, laut Generalversammlungvom 20.9.1899 nach Berlin verlegt. Die Firma lautete bis 31.5.1919: Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG, danach: Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG Chemische Fabriken. Besitztum von 1932: Fabriken in Reinsdorf bei Wittenberg, Coswig in Anhalt, Sythen i. W. und Sinsen bei Recklinghausen in Westf. Grundbesitz: 4.400 Morgen, davon 1.400 Morgen bebaut. Kraftanlagen mit insges. ca. 28.000 PS. Zum 1.10.1943 übernahm die Wasag-Chemie GmbH im Zuge der Ausgliederung der zivilen Zwecken dienenden Fertigung von der Westfalit die hierfür bestimmten Produktionsanlagen. Die Wasag- Chemie GmbH wurde mit Wirkung vom 1.1.1944 in die Wasag-Chemie AG mit Sitz in Berlin umgewandelt. 1945 Beteiligung der I.G. Farbenindustrie AG, Frankfurt/Main. 1945 wurde die Gesellschaft unter Sequester gestellt, da sich die Majorität des RM- Grundkapitals im Besitz der Ammoniak Merseburg GmbH (I.G.-Konzern) befand. Die wesentlichen Produktionsbetriebe lagen in der damaligen Ostzone. In den Westzonen verblieben das Werk Sythen in Westfalen, das ausschließlich Bergbau- und sonstige Industriesprengstoffe herstellte, sowie Werksanlagen in Krefeld und die Zünderwerke Ernst Brün GmbH, die auf dem Gebiet der Zündtechnik führend war. Die wichtigste Aufgabe der Wasag bestand Anfang der 1950er Jahre in der Entflechtung der Gesellschaft. An Stelle der I.G. Farben mußten neue Aktionäre gefunden werden. Die Brüder Berthold und Harald von Bohlen und Halbach erwarben 80 % des Aktienbesitzes. Der Sitz der Gesellschaft wurde 1953 nach Essen verlegt. In den Jahren 1990 bis 1993 wurde der Ausstieg aus der Wehrtechnik durch Verkauf der Anteile an der Nigu Chemie Beteiligungs GmbH, Waldkraiburg und dem Verkauf der hundertprozentigen Tochtergesellschaft WNC-Nitrochemie GmbH, Aschau an Rheinmetall vollzogen. 1995 übernahm eine norddeutsche Investorengruppe um die Hamburger Getreide-Lagerhaus AG, Hamburg einen wesentlichen Anteil der Anteile. Der Sitz der H & R WASAG Chemie AG ist in Salzbergen.
Branche: Chemie
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