Gegründet 1869, AG seit 16.8.1921. Herstellung und Vertrieb von Baukästen und Spielwaren aller Art sowie die Betätigung sämtlicher verwandter Geschäfte, die
geeignet sind, das Unternehmen zu fördern, insbesondere die Fortführung der Geschäfte der Firma F. Ad. Richter & Cie.,
Rudolstadt, Abteilung Baukastenfabrik. Die Gesellschaft besaß Filialen in Wien, Teplitz-Schönau, New-York sowie
Verkaufsgesellschaften in Berlin, Hamburg, Wiesbaden, Leipzig und Elberfeld. Konzerngesellschaft: Die Gesellschaft stand in engen
Beziehungen zu der Firma F. Ad. Richter & Cie. AG, Chemische Werke, Rudolstadt (Thüringen). Laut Reichstelefonbuch 1942
firmierten die Gesellschaften in Rudolstadt wie folgt: F. Ad. Richter & Cie AG, Chemische Werke u. Baukastenfabrik. Der Anker-
Steinbaukasten war das bekannteste Produkt der Fa., die Steine wurden produziert aus den Rohstoffen Quarzsand, Kreide und
Leinöl, eine Erfindung der Brüder Otto (der Luftfahrtpionier, 1848-1896) und Gustav Lilienthal aus dem Jahr 1875 als Alternative
zu den bei größeren ,Bauwerken" eher weniger stabilen Holzklötzchen. Hoch verschuldet verkaufen sie das Rezept für die
Herstellung ihrer Bausteine 1880 an den Multiunternehmer F. Ad. Richter. Schätzungen gehen davon aus, dass von 1880 bis
1963 (der 1953 in VEB Anker-Steinbaukasten umbenannte Betrieb wurde 1963 geschlossen) rund 5 Milliarden Anker-Bausteine
weltweit verkauft worden waren. Unter der Marke "Anker" trat der Steinbaukasten seinen Siegeszug rund um die Welt an. Friedrich
A. Richter entwickelte vierhundert verschiedene Baukästen mit 1.200 Bausteinformen. 1995 startet der in Berlin lehrende
Akustikprofessor und Anker-Liebhaber Georg Plenge die Anker-Renaissance. Unterstützt von Mitteln der EU und des Landes
Thüringen wird 1995 der Betrieb unter Verwendung von noch vorhandenen alten Vorlagen wieder aufgenommen. Heute Anker
Steinbaukasten GmbH in Rudolstadt.
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