Fabrikation von Papieren aller Art und Handel mit den Fabrikaten. Gegründet als AG am 1.10.1871. Den Grund zu der Papierfabrik legte am 15.9.1714 Zacharias Kermes aus
Trotha bei Halle. 1725 ging die Fabrik in den Besitz der Franckeschen Stiftungen über, den Pachtbetrieb hatte die Familie Keferetein von 1718 - 1871. Der Gesellschaft
gehörten die bei der Gründung übernommene Papierfabrik von Keferstein & Sohn u. eine Strohstofffabrik. Die Cröllwitzer Papierfabrik lag in der Gemarkung der früheren
Gemeinde Cröllwitz (jetzt zur Stadt Halle a. S. gehörig) und hatte dort einen Grundbesitz von etwa 70 ha, wovon ungefähr 18.700 qrn mit Fabrikgebäuden und ca.
4.800 qm mit Wohnhäusern für Beamte und Arbeiter bebaut waren; etwa 45 ha waren für landwirtschaftlichen Betrieb verpachtet. Die Fabrik hatte 1932 4 Papiermaschinen,
die ca. 12.000.000 kg holzfreie Schreib- Druck- und Normal-Papiere und den für dieses Quantum nötigen Strohstoff im eigenen Etablissement erzeugten. Beteiligungen
(1932): Zur Sicherung ihres Kohlenbezuges erwarb die Gesellschaft 1922 sämtl. Kuxe der Gewerkschaft Ferdinande bei Sennewitz. (Förderung jährlich etwa 40.000 t
Rohbraunkohle). Großaktionäre (1932): Die Aktien-Majorität befand sich im Besitz der Bankhäuser Delbrück Schickler & Co., Bett Simon & Co. in Berlin. H. F. Lehmann
in Halle. Im AHB 1943 nicht mehr aufgeführt. |