Gegründet als AG am 18.2.1870 unter Übernahme der seit 1869 bestehenden Firma A. Knoblauch'sche Lagerbier-Brauerei, Berlin, als
Böhmisches Brauhaus KGaA A. Knoblauch. Produktion ober- und untergäriger Biere, von Löwen-Böhmisch Hell, Pilsator, Bockbier, Exportbier für Übersee, Malzbier,
Stangenbier; Malz für eigenen Bedarf, Eis. Nebenprodukteverwertung: im eigenen Betrieb und durch Verkauf. Ab 23.5.1910 Böhmisches Brauhaus AG, ab 24. Februar 1922: Löwenbrauerei -
Böhmisches Brauhaus AG. Im Lauf der Firmengeschichte erfolgten diverse Übernahmen: 1908 die ehemals Westphalschen
Brauerei in Zossen sowie die Kundschaft der Brauerei Stieber & Stimming in Fürstenwalde/Spree-Ketschendorf. 1912
Übernahme der Exportbierbrauerei in Ketzin. 1922 Zusammenschluß mit der Löwenbrauerei AG, Berlin-Hohenschönhausen.
1927 Fusion mit der Bergschloßbrauerei AG, Berlin. Grundbesitz um 1945: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke hatten
eine Größe von 107.589 qm, wovon 39.267 qm bebaut waren, ohne Niederlagengrundstücke: 1. Brauerei Berlin (Abteilung I).
Lage: Straßenfronten Landsberger Allee 11-13, Friedenstraße 89 und 91, Matthiasstraße 4 und Pufendorfstraße. 2. Brauerei
Berlin-Neukölln (Abt. Bergschloß). Lage: Wißmannstraße 31-42. 3. Grundstück Berlin-Neukölln, Hasenheide 108-114.
Anlagen: Etablissement "Neue Welt", Bierrestaurant. 4. Grundstück Berlin-Neukölln, Karlsgartenstraße 6-10. Anlagen:
Restaurant "Karlsgarten", (Wirtschaftsbetrieb-Saalgeschäft), verpachtet. 5. Grundstück Berlin, Müllerstraße 142. Anlagen:
"Pharussäle", Saal- und Restaurationsgeschäft sowie Kino, verpachtet. Beteiligungen bis 1945: 1. Industriegebäude Berlin-
Hohenschönhausen AG, Berlin. 2. Beteiligung an einem "brancheverbundenen" Unternehmen [ohne Nennung des Namens] in
Höhe von RM 2.381.141,25. Großaktionäre bis 1945: 1. Dresdner Bank, Berlin; 2. Reichs-Kredit-Gesellschaft AG, Berlin; 3.
Bernard Randebrock, Naumburg (Saale); 4. Wilhelm Werhahn, Neuß (Rhein); 5. Bankhaus Johann Wehrli & Cie., Zürich.
1950 Berliner Wertpapierbereinigung. 1955 Abschluß eines Organvertrages mit der Schultheiss-Brauerei. Noch Ende der
1970er Jahre als Löwenbrauerei-Böhmisches Brauhaus AG börsennotiert. 1980 erloschen.
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